PCP, LINDAN UND DDT
WAS SIND PENTACHLORPHENOL (PCP), LINDAN (HCH) UND DICHLORDIPHENYLTRICHLORETHAN (DDT)?
PCP, Lindan und DDT sind chlororganische Biozide bzw. Insektizide. Mit der PCP-Verbotsverordnung wurde 1989 das PCP-Verbot verfügt. Der Einsatz von Lindan wurde in den 80er Jahren stark eingeschränkt; in Deutschland befindet sich kein zugelassenes Lindan-haltiges Holzschutzmittel mehr auf dem Markt. DDT wurde in den 1960er Jahren großflächig in Gebäuden, aber auch in der Landwirtschaft eingesetzt. Bis 1991 durfte DDT in Ostdeutschland legal angewendet werden. PCP, Lindan und DDT verfügen über eine hohe Persistenz und werden in der Umwelt nur sehr langsam abgebaut. PCP ist zusätzlich häufig produktionsbedingt mit Dioxinen und Furanen verunreinigt.
VORKOMMEN
Haupteinsatzgebiet waren vor allem Holzschutzmittel, die durch die Normung bedingt sehr häufig in Dachstühlen und Fachwerken, aber auch in Paneelverkleidungen und Fensterrahmen zum Einsatz kamen. DDT ist gehäuft in (ehemaligen) US-Liegenschaften sowie in Gebäuden in Ostdeutschland anzutreffen.
RISIKEN
PCP ist ein starkes Zellgift, das staubförmig über die Atmung, die Haut und die Nahrung in den Körper gelangen kann und sich im Fettgewebe anlagert. PCP und Lindan sind krebserzeugend, neuro-, immun- und lebertoxisch, fruchtschädigend und erbgutverändernd und haben eine Reihe akuter Symptome. Einige Produkte enthalten technisch bedingt Dioxine, die im Brandfall noch zusätzlich entstehen können. DDT wirkt zudem als hormonaktive Substanz (endokriner Disruptor).
PRÜFUNG
Holzschutzmittel werden in Aufenthaltsräumen über Materialproben und über Hausstaubanalysen ermittelt. Weiterhin können Raumluftmessungen u. a. in denkmalgeschützten Bereichen zur Beurteilung herangezogen werden. Nach Sanierungen sind Raumluftmessungen als Erfolgskontrolle notwendig.
SANIERUNG
Ausbau oder Beschichtung von Primärquellen, Beseitigung von Sekundärquellen. Die PCP-Richtlinie ist zu beachten; die Sachkunde gemäß DGUV Regel 101-004 (bisher BGR 128) ist erforderlich.